CDU-Eslohe diskutiert mit CDU-Landesfraktion
Der CDU-Gemeindeverband Eslohe ist am Samstag, 18.12.2010, durch den NRW CDU-Fraktionsvorsitzenden Karl-Josef Laumann zu der Bildungskonferenz „Beste Bildung an guten Schulen“ nach Düsseldorf in den Landtag eingeladen worden.
In seiner Begrüßung zog Karl-Josef Laumann ein Resümee der 8 Regionalkonferenzen, welche in den letzten zwei Monaten in NRW stattgefunden haben. Alle acht Konferenzen hatten letztendlich das gleiche Ergebnis:
- das Kind muss im Mittelpunkt stehen
- jede Begabung eines Kindes muss höchste Wertschätzung und Förderung erfahren
- wir benötigen eine Vielfalt in der Schulwahl
- die Qualität des Unterrichts muss stetig verbessert werden.
Der parteilose und neutrale Prof. Dr. Rainer Dollase referierte am 18.12.2010 über die empirischen Daten bzw. über die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen in den Bereichen Schule, Bildung und Unterricht. Auf Basis dieser Ergebnisse weist Prof. Dr. Dollase darauf hin, dass eine Veränderung der Schulstrukturen durch die Einführung der Gemeinschaftsschulen keinerlei Probleme löst. Das Gegenteil sei der Fall, da die Gemeinschaftsschule zu einem Schulsterben in den Nachbarstätten bzw. Kommunen führt. Die Ganztagsschule fördert nach seiner Aussage nicht die Bildung und Verbesserung der schulischen Leistungen, sondern löst allenfalls das Betreuungsproblem. Auch die Meinung vieler Eltern und Politiker, dass das gemeinsame verlängerte Lernen der Kinder von 4 auf 6 Jahren besser wäre, ist ein Irrtum und lässt sich anhand wissenschaftlicher Forschung klar widerlegen.
Herr Prof. Dr. Dollase empfiehlt der Politik bei seiner Ergebnisfindung folgende Punkte dringend zu berücksichtigen:
- Bewahren statt experimentieren (das Gute erhalten und gezielt verbessern, Schulstrukturveränderungen führen zu nichts)
- Realismus statt Illusion (Forschungsergebnisse unbedingt berücksichtigen)
- Respekt für alle, statt Bildungslüge (Wir haben in unserer Gesellschaft eine Hauptschulfeindlichkeit!)
Herr Prof. Dr. Sternberg (MdL) und Klaus Kaiser (MdL, stellv. Fraktionsvorsitzender und schulpolitischer Sprecher) stellten das neue schulpolitische Konzept der CDU vor. Neben Vielfalt (optimale Förderung aller), Vertrauen (Schulpolitik darf nicht nach jeder Wahl in Frage gestellt werden), Kleinere Lerngruppen, etc. soll die Lehreraus- und Fortbildung eine große Rolle spielen. „Wir wollen keine Haupt-, Real- oder Gesamtschule auflösen die genügend Schüler hat“ betont Klaus Kaiser. Die Verbundschule soll zukünftig überall da eingerichtet werden, wo dies gewünscht ist. „Verbundschule“ bedeutet dass organisatorische Zusammenwirken von Haupt- und Realschule, bei zumeist getrennten Bildungsgängen. Klaus Kaiser stellt das „Differenzierte Zweisäulenmodell“ vor, wo sich als eine Säule Haupt-, Real- und Gesamtschule darstellen, als zweite Säule das Gymnasium. Durch das gegliederte Bildungssystem lassen sich die verschiedensten Bildungsbiographien praktisch sehr gut realisieren.
In der anschließenden Diskussion konnte mit den Referenten kritisch diskutiert sowie Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht werden.
Zum Abschluss der Schulkonferenz wies der neue CDU-Landesvorsitzende Dr. Röttgen daraufhin, dass das neue Schulkonzept der CDU-NRW am 12. März 2011, beim CDU-Landesparteitag in Siegen, verabschiedet wird.